Dramatisches Saisonfinale - TSV wird Vize-Landesmeister
Plötzlicher Tod 4 Sekunden vor dem EndeDoch eines nach dem anderen. Zunächst ging es in der Gettorfer Turnhalle am Sander Weg um das Ausspielen der Plätze 5-8. Um die Ergebnisse vorweg zu nehmen: Der TSV Schwarzenbek, TSV Tetenbüll, TSC Wellingsbüttel und der Gettorfer TV belegten diese Plätze in umgekehrter Reihenfolge.
Im ersten Halbfinale des Final4 standen sich dann der TSV und die Spieler der SG Kölln-Reisiek gegenüber.
Die TSV gingen das Spiel etwas zu locker an, meinten mit halber Kraft den Gegner zu beherrschen, was sich dann rächen sollte. Nach 2:22 gingen die SG’ler in Führung. Es dauerte bis zur siebten Minute bevor Ben Janßen für den 1:1 Ausgleich sorgte. Bereits vier Minuten später führte eine weitere Nachlässigkeit zur erneuten Führung für Kölln-Reisiek. Niklas Lundius und Richard Arndt (Vorlage Ben Janßen) waren es dann, die noch für eine Neudorfer Halbzeitführung sorgte.
Nach der Pause drehten die Neudorfer dann auf. Es waren zunächst Mika Marxen (Vorlage Leon Kühl) und dann erneut Niklas Lundius (Vorlage Richard Arndt), die für ein vermeintlich sichere 5:2 Führung der Neudorfer sorgte. Doch was heißt das im Floorball schon. Schwuppsdiwupps stand es 4:5 bevor Leon Kühl (Vorlage Bastian Röhl) und erneut Niklas Lundius (Vorlage Bastian Röhl) erneut für eine komfortable 7:4 Führung sorgten. 22 Sekunden vor dem Abpfiff konnten die Gäste dann noch auf 7:5 verkürzen.
Es war ein tolles Spiel zweier sehr guter Mannschaften. Unser Kompliment an die SG.
Da im zweiten Halbfinale Blau-Weiß 96 Schenefeld angeführt von einem überragenden Timo Rother ABC Wesseln ebenfalls mit 7:5 besiegte, kam es um kurz nach 16.00 Uhr zum Showdown zwischen den Regionalligameister Nord (TSV) und Süd (Blau-Weiß) im Endspiel um den Landesmeistertitel.
Und das war, um es mit einem einfachen Wort zu beschreiben schlichtweg „geil“.
Beide Teams kämpften in diesem packenden Endspiel verbissen um jeden Ball. Es dauerte genau 3 ½ Minuten als sich Leon Kühl ein Herz fasste, vom eigenen Tor links übers ganze Feld sprintete ein paar Gegner stehen ließ und mit einem Schuss aus kurzer Distanz für die 1:0 Führung sorgte. Unbeschreiblicher Jubel machte sich auf der Neudorfer Seite breit. Das Spiel wogte weiter hin und her. Die tsvnb‘ler hatten ein wenig Pech, trafen 2 Mal den Pfosten und scheiterten dreimal frei vorm phantastisch haltenden Keeper der Blau-Weißen. Aber auch die Blau-Weißen spielten toll mit und hatten einige gute Torgelegenheiten. Jacobsen auf Neudorfer Seite machte allerdings einen sehr guten Job. Mit 1:0 für den TSV ging es so in die Pause.
Knapp 2 Minzen in Hälfte zwei waren gespielt, als Leon Kühl eine tolle Hereingabe von Niklas Lundius zur 2:0 Führung verwandelte. Auch danach waren die Neudorfer das optisch etwas überlegenere Team und hatten erneut mit zwei Pfostentreffern Pech. Nach 10:10 Minuten fiel dann allerdings der Anschlusstreffer der 96’er durch Jonas Paasch (Vorlage: Finn Bassinger).
50 Sekunden vor Schluss nahm der BW-Trainer eine Auszeit und setzte mit dem vierten Feldspieler alles auf eine Karte. 30 Sekunden vor Schluss wurde Leon Kühl ging in einem harten Zweikampf zu Boden. Da die 96’er zum Schluss den Ball hatten, wurde der Ball in ihre Hälfte fair zurückgespielt. Ein Konter der Gäste, ein schnell ausgeführter Freistoß der Gäste. Die TSV-Abwehr übersah den 4 Feldspieler der mit einem Sonntagschuss die Blau-Weißen 14 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung schoss.
Sudden Death, maximal 5 Minuten Verlängerung, so lautete die Regel.
Beide Teams waren sichtlich gezeichnet von den hohen Strapazen der ersten 30 Minuten, spielten aber weiterhin einen tollen Ball. Auch hier hatten die Neudorfer die ersten beiden Torgelegenheiten. Scheiterten aber zum x-ten Male an diesem Teufelskerl im Schenefelder Tor. 10,9,8,7,6,5,4 ….ooh nein - ein super Schuss durch Hauke Lott der Blau-Weißen findet den Weg ins Neudorfer Tor. 4 Sekunden vor Schluss. Aus Ende.
Blau-Weiß Schenefeld holt somit den Landesmeistertitel im U13-Floorball.
Was für ein gigantische Spiel dieser beiden Teams. Die Trainer und Betreuer beider Mannschaften gratulierten sich gegenseitig zu diesem Spiel. Auch die Spiel beider Teams zeigten Fair-Play in höchsten Maße und beglückwünschten sich. Trotzdem liefen natürlich dem ein oder anderen NB’ler eine paar Tränen über die Wangen. So ist nun mal Sport – und das hier war wirklich großer Sport.
„Ich möchte mich bei allen Eltern und unseren Floorballsenioren-Mannschaft (die hat übrigens vor Kurzem den Landesmeistertitel im Sudden Death gewonnen) für die tolle Unterstützung, auch im Namen des gesamten Teams, bedanken.Sie sind wirklich super und wir ziehen alle an einem Strang. Es war eine großartige Veranstaltung mit einem würdigen Finale. Dass es uns am Ende kurz vor Schluss zuerst 14 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit und dann noch 4 Sekunden der vor Ende der ersten Hälfte des Sudden Death erwischt, ist für die Kids schon tragisch. Doch so ist nun mal Sport. Meine Wungs sind phantastisch. Das sind Tage, von denen werden wir alle vermutlich ein Leben lang zehren. Ich bin zutiefst dankbar, dass ich das als Trainer miterleben durfte. Wir sind als komplettes Freizeitteam gestartet, wollten (und hatten) viel Spaß. Und waren über alles sehr erfolgreich. Als ich sie heute beim Fußball fragte, ob wir weitermachen wollen, haben alle spontan gesagt, dass sei doch wohl natürlich. Als ich dann sagte, dass wir erst nach den Sommerferien das Training wieder aufnehmen wollen, guckten sie ganz entsetzt an und meinten, dass sie nun doch erst recht weiter trainieren wollen. Sie wollen doch besser werden. Wir haben alle Blut geleckt und wollen hier nun etwas Tolles aufbauen. Deshalb bin ich besonders froh darüber, dass künftig zwei Spieler unserer Herrenmannschaft voll mit ins Training einsteigen werden. Nicht vergessen möchte ich, dass ich, auch in Namen des gesamten Teams, von dieser Stelle aus meinen herzlichen Glückwunsch und alles Gute an die Blau-Weißen in Schenefeld ausrichten möchte. Ihnen alles Gute für das Bundesfinale in Donauwörth. Wir sehen uns hoffentlich zu weiteren packenden Spielen einmal wieder“, so TSV-Trainer Helge Kühl nach dem Spiel.
Regionalmeister Nord und Vize-Landemeister (2013/2014) dürfen sich ab sofort folgende Spielerin und Spieler nennen:
Kimo Heik, Finn Jacobsen, Leon Kühl, Niklas Lundius, Bastian Röhl, Christopher Prall, Mika Marxen, Richard Arndt, Nico Kaczmarczyk, Jonas Arp, Wencke Hedwig Bürgel, Ben Janßen, Moritz Möller, Luis Kühl und Patrick Röhl.